Die Äußerungen von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, eine Politik der langfristigen Steigerung von Investitionen und Beschäftigung durch Senkung des Zinssatzes zu verfolgen, werden trotz der historischen Wertverluste der Türkischen Lira (TL) fortgesetzt. Nachdem Erdogan gestern Abend in der TRT-Gemeinschaftssendung seine Absicht wiederholt hatte, “die Zinsen zu senken”, brach der Dollarkurs mit 13,96 seinen neuen Rekord.

Der Verlust in TL lag bei 45 Prozent

Während der Wertverlust in TL seit Jahresbeginn 45 Prozent erreicht hat, erreichten nur die Verluste im November 29 Prozent. Der Präsident hingegen erklärt, dass sie darauf abzielen, “Bürgern und Ladenbesitzern die niedrigen Zinsen angenehm zu machen und mehr Investitionen zu erzielen”.

Wie also wirken sich diese Aussagen, die zu Wechselkurserhöhungen führen, bereits auf die Bürger aus?

Erdogan ist der Meinung, dass sich die Zinssenkungen der Zentralbank seit September positiv auf die Inflation auswirken werden. Der rasante Preisanstieg deckt sich jedoch mit der Ansicht des Präsidenten.

Neunfacher Unterschied vom Erzeuger zum Verbraucher

Laut TZOB beschleunigten sich die Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmitteln im November, während sich der Preisabstand in der Mitte des Erzeugermarktes auf das Neunfache annäherte. Den Daten zufolge stiegen die Preise bei Zitronen um 790 Prozent, bei getrockneten Zwiebeln um 309 Prozent, bei Spinat um 233 Prozent, bei Orangen und Äpfeln um 221 Prozent, bei einem Liter Milch um 168 Prozent und bei Eiern vom Erzeuger zum Markt um 65 Prozent .

Andererseits wirkte sich der Wertverlust bei TL in den Preiserhöhungen aus. Baki Remzi Suiçmez, Vorsitzender der Kammer für Agraringenieure (ZMO), weist im Gespräch mit DW Türkisch darauf hin, dass die Türkei bei Düngemitteln, Diesel, Saatgut, Medizin und Futtermitteln vom Ausland abhängig sei.

Suiçmez weist darauf hin, dass der Anstieg der Fremdwährung zu Preiserhöhungen bei den grundlegenden Betriebsmitteln, einschließlich Düngemitteln, führt, was wiederum dazu führt, dass der Landwirt weniger Betriebsmittel verwendet. Diese Struktur führt zu einer geringeren Effizienz für den Landwirt und einer Verringerung der Produktion, sagt Suiçmez: “In einer solchen Umgebung, während der Produzent nicht gewinnen kann, werden die Probleme in der Lebensmittelversorgungskette leider nicht dauerhaft gelöst, außer durch formelle Kontrollen.” , in einer Umgebung, in der der Verbraucher nicht gewinnen kann.”

Laut Suiçmez führen auch Dürre und unzureichende Bewässerungsschritte zu einem Produktionsrückgang und erhöhen die Abhängigkeit von ausländischen Artefakten, wodurch die Preise steigen.

 ZMO-Führer Baki Remzi Suiçmez

“Betonverstärkungen sollten gegeben werden”

ZMO Leader ist der Meinung, dass zur Lösung dieses Problems zunächst der Anstieg der Fremdwährungen eingedämmt werden sollte. Auf der anderen Seite wies Suiçmez auf die Notwendigkeit hin, zusätzliche Gründe für landwirtschaftliche Betriebsmittel anzugeben und diese Zahlungen rechtzeitig zu zahlen, sagte Suiçmez: im nächsten Jahr unter Berücksichtigung der steigenden Preise im Ausland. Sonst wird der Produzent Das Öffnen der Schere in der Mitte des Verbrauchers und des Verbrauchers wird sowohl für unseren Hersteller als auch für den Verbraucher eine Verschwendung sein”, sagt er.

Der Ökonom Barış Soydan betont im Gespräch mit DW Turkish, dass die Türkei nicht nur landwirtschaftliche Betriebsstoffe, sondern auch landwirtschaftliche Produkte importiert. Soydan sagte: „Zum Beispiel wird sogar Weizen importiert, das Grundbedürfnis. Wissen Sie, letztes Jahr gab es in der Türkei ein Dürreproblem. Deshalb war der Ertrag geringer als üblich. Daher werden die Importe noch mehr zunehmen Verglichen damit, dass wir in Dollar und Euro importieren: “Auch die Preise importierter Produkte sind wertvoll, was sich üblicherweise in Brot und allen anderen Lebensmitteln widerspiegelt”, sagt er.

“5-6 Punkte zusätzliche Inflationsbelastung”

Der jüngste Anstieg des Dollars wird sich negativ auf die Inflation der nächsten Periode auswirken.

Barış Soydan weist darauf hin, dass der Wechselkurs-Pass-Through in der Inflation in der letzten Periode auf rund 30 Prozent gestiegen ist. Soydan sagt: “Mit anderen Worten, wenn der Dollar um eine Einheit steigt, steigt das allgemeine Preisniveau um ein Drittel. In den nächsten 3-6 Monaten werden wir eine zusätzliche Inflationsbelastung von 5-6 Prozentpunkten durch die 20 Prozent mehr als im Vormonat.”

Ein Spiegelbild des Zinsrückgangs und des rasanten Preisanstiegs war die Flucht aus TL.

Laut der wöchentlichen Geld- und Bankenstatistik der Zentralbank (CBRT) stiegen die gesamten Fremdwährungseinlagen bei Banken mit Stand vom 19. November auf 262 Milliarden 157 Millionen Dollar. 235 Milliarden 40 Millionen Dollar dieses Preises wurden auf den Konten der inländischen Einwohner gesammelt. Bewertet man die Veränderung der gesamten Fremdwährungseinlagen der Gebietsansässigen durch Bereinigung des Paritätseffekts, so ist bei den Fremdwährungseinlagen ein Anstieg um 524 Millionen Dollar zu beobachten.

 Ökonom Barış Soydan

“Ein Viertel des Geldes schmilzt”

Ökonom Barış Soydan erklärt den rasanten Anstieg der Fremdwährungseinlagen wie folgt:

„Bürger können ganz einfach rechnen. Wenn sie Einlagen bei Banken aufnehmen und ihr Geld einzahlen und versuchen, es in TL zu halten, liegen die Zinsen bei etwa 14-15 Prozent. Die offizielle Inflation beträgt 20 Prozent, die reale Inflation liegt bei 50 Prozent des ENAG-Forschungsclusters . Sagen wir 40 Prozent. Jetzt beträgt die Inflation 40 Prozent. “Wenn Ihre Bank Ihnen 14 Prozent Zinsen gibt, was bedeutet das? Es gibt eine Differenz von etwa 26 Prozent. Das bedeutet, dass ein Viertel des Geldes, das Sie einzahlen, innerhalb von ein Jahr. Warum also sollte jemand sein Geld in TL behalten?”

Die Einlagenzinsen würden sich nach dem Leitzins der Zentralbank richten, fügte Soydan hinzu, dass die Zinssenkungen auch diesen Effekt haben, dass die Menschen sich dem Dollar, dem Euro und dem Gold zuwenden und dass die Flucht aus TL den Anstieg der TL beschleunigt die Wechselkurse.

Das türkische Statistikinstitut wird am Freitag Inflationsdaten für November bekannt geben. Die Zentralbank hingegen griff in den Anstieg des Wechselkurses ein, indem sie heute Devisen an den Markt verkaufte. Der Dollar, der nach der Intervention auf 12,80 TL gefallen war, stieg jedoch in kurzer Zeit wieder auf 13 TL.

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